Priv. Doz. Dr. Theresa Lahousen-Luxenberger Psychiatrie und Psychotherapeutische Medizin
Warum zum Psychiater, zur Psychiaterin?
Wer ist der richtige Ansprechpartner?
Was sind die Unterschiede zwischen Psychiater / Psychiaterin, Psychologen / Psychologin und Psychotherapeut / Psychotherapeutin?
Psychiater und Psychiaterinnen haben ein Medizinstudium absolviert. Dabei beschäftigt man sich hauptsächlich mit der Funktionsweise und den Erkrankungen des menschlichen Körpers und lernt, diese u.a. mit Medikamenten zu behandeln.
Nach dem Medizinstudium folgt eine mehrjährige Facharztausbildung in der Psychiatrie und Psychotherapie. Nach bestandener Facharztprüfung ist man Psychiater / Psychiaterin und kann auch als ärztlicher Psychotherapeut / Psychotherapeutin arbeiten.
Grundsätzlich dürfen Psychiater / Psychiaterinnen nicht nur therapeutische Gespräche führen.
Sie sind auch berechtigt, Medikamente wie Antidepressiva zu verschreiben, Patienten körperlich zu untersuchen und das Einweisen in eine Klinik zu veranlassen.
Psychologen / Psychologinnen haben Psychologie studiert– die Wissenschaft vom Verhalten, Denken und Fühlen. Sie beschäftigen sich also mit dem Lernen und Verhalten der Menschen, mit ihren Gefühlen und Gedanken. Dieses versuchen sie zu beschreiben, zu erklären und gegebenenfalls zu ändern. Anders als Ärztliche Psychotherapeuten / Psychotherapeutinnen beziehungsweise Psychiater / Psychiaterinnen dürfen sie jedoch keine Medikamente verordnen, sondern arbeiten mit therapeutischen Gesprächen und kognitiven Methoden oder beraten.
Haben Menschen das Gefühl, ein psychisches Problem zu haben, wenden sie sich anfangs am besten an ihren Hausarzt / Hausärztin oder einen Facharzt / Fachärztin für Psychiatrie.
Denn Symptome einer psychischen Störung können körperliche Ursachen haben – etwa bei einer Schilddrüsenerkrankung. Schließen Ärzte / Ärztinnen Umstände wie diese aus, kommt eine Psychotherapie infrage. Wer dann geeigneter ist – ob Psychiater / Psychiaterin oder Psychologen / Psychologinnen – hängt vom Einzelfall und der individuellen Situation der Betroffenen ab.
Es ist auch möglich von zwei Fachleuten betreut zu werden. Der eine übernimmt die medikamentöse und der andere die psychotherapeutische Seite der Behandlung. Wichtig ist in solchen Fällen, dass alle Parteien Kenntnis voneinander haben und zusammenwirken. So kann gewährleistet werden, dass Betroffene eine gute Behandlung bekommen.
Was ist eine Psychotherapie?
Psychotherapie bedeutet übersetzt die Behandlung der menschlichen Seele oder Behandlung von seelischen Problemen.
Es leitet sich aus dem altgriechischen „Psyche“ ab, was so viel bedeutet wie Seele, Hauch. Atem.
Hierzu gehören verschiedene nichtmedikamentöse Behandlungen, die bei Depressionen, Angststörungen, Essstörungen oder Schlafstörungen und Suchterkrankungen eingesetzt werden. Aber auch ergänzend zur Bewältigung schwerer Krankheiten oder operativer Eingriffe.
Hierzu werden verschiedenste Therapieverfahren angeboten, die alle zum Ziel haben: Die Ursachen für eine Verhaltensstörung oder den Leidenszustand herauszufinden.
Gemeinsam mit dem Therapeuten werden Methoden erarbeitet, die es den Betroffenen ermöglichen soll, die auslösenden Umstände selbst zu erkennen, sie neu zu bewerten, besser damit umzugehen oder sie zu beseitigen.